Forscher warnen vor Zahnpasta mit Aktivkohle

„Modisches , marketingorientiertes Gimmick“


Zahnpasta mit Aktivkohle soll die Zähne schonend bleachen, kariespräventiv, antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Eine britische Forschergruppe hat die Werbeversprechen der Hersteller analysiert. In 118 Untersuchungen von 50 verschiedenen kohlehaltigen Zahnpasten konnte ein gesundheitlicher Nutzen nicht belegt werden.<br/><br/> Ganz im Gegenteil: die Zusätze sind einerseits unwirksam, andererseits fehlen nützliche Zusätze und es sind bedenkliche Zusatzstoffe, wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten.<br/><br/> Die versprochene aufhellende Wirkung entsteht kurzfristig durch das Entfernen von an den Zähnen anhaftenden Verfärbungen, aber nicht durch das Aufhellen der eigenen Zahnfarbe. Die Pasten hinterlassen eine aufgerauhte Oberfläche, die sich umso schneller durch Nahrungs- und Genussmittel verfärbt. Bei einigen Produkten kam es nach längerem Gebrauch zu Schmelzschäden an der Oberfläche durch Abrieb, verursacht durch die Scheuerwirkung der Aktivkohlepartikel.<br/><br/> Bei Patienten mit einer bestehenden Zahnfleischerkrankung kommt es zu Ablagerung der Holzkohlepartikel in den Zahnfleischtaschen und zu einer Graufärbung des Zahnfleisches.<br/><br/> Die Wissenschaftler fordern Zahnärzte auf, Patienten über den fehlenden Nutzen und mögliche Risiken aufzuklären.